Das Leben in China: Ein Tag in Beijing ohne Portemonnaie

Leben in China bezahlen

Das Leben in China, wie gut es ohne Bargeld klappt

Sicher habt Ihr schon mal davon gehört, dass mobiles Payment in China sehr populär ist. Das Leben in China kann manchmal ungewöhnlich „modern“ sein für viele Europäer, z.B. was Mobile-Zahlung angeht.

2015 waren wir in China und ich war erstaunt, wie „rückständig“ ich aus Europa bin: Ich versuche immer noch auf traditionelle Art mein Leben zu führen: Wenn ich essen gehen will, „baidue“ ich erstmal nach einem Restaurant oder Straßen-Essen, das in der Gegend bekannt ist. Dann schaue ich über Baidu, wie man dorthin kommt, mit Hilfe meines Smartphones bin ich dann irgendwann da.

Dass das schon „altmodisch“ in China ist, überrascht mich: Man sucht nicht einfach zuerst über Baidu ein Restaurant aus, man sucht zuerst über „Dazhong dianping“ (wie „Qype“), wohin man gehen soll, danach kann man gleich über die Plattform die Coupons dazu kaufen, essen online bestellen, mit dem Handy bezahlen und die Uhrzeit ausmachen. Danach muss man nur noch ins Restaurant gehen und einchecken, dann kommen die bestellten Gerichte auf den Tisch. Da man schon bezahlt hat, braucht man nicht mehr nochmals zu zahlen.

Solche Beispiele begegnen einem überall: Im Kino, beim Taxi bestellen, auch Strom-, Gas- und Wasser-Rechnungen bezahlen, oder ein Bahnticket kaufen, selbst Straßen essen kaufen oder einen Strafzettel bei der Polizei bezahlen … alles läuft über mobile Zahlung. Wer nach Online-Banking fragt, lebt etwa wie in der Steinzeit: Wieso Online-Banking, wenn man gleich Ali-Pay verwenden kann?

2015 erlebte ich diese Überraschung. Da ich kein chinesisches Konto hatte, konnte ich mich nicht für Alipay bzw. mobile Zahlung anmelden. Ich hatte schon mit Konsequenzen gerechnet, aber dass wir z.B. kaum noch Taxi bekommen können, oder, dass wir keine Schließfächer beim Lieferservice hatten … da hat sich die Welt in China für mich etwas schneller verändert, als ich mitkommen konnte.

Ein CNN-Journalist wagte ein Experiment, zu herauszufinden, ob dieses Gerücht stimmt: 24 Stunden lang verbrachte er in Beijing ohne alles, außer mit einem Handy.

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