Chinesisch Intensivkurs: Satzschatz statt Wortschatz

Chinesisch Intensivkurs

Wer in kürzester Zeit Chinesisch lernen will, besucht einen Chinesisch Intensivkurs. Man sollte aber darauf achten, dass man nicht den „Intensivkurs“ nur aus der Perspektive der Zeit betrachtet, sondern viel mehr, aus der Perspektive der Methode.

D.h.: Es kann auch bedeuten, dass man den Chinesisch Intensivkurs mit intensiven Inhalt besucht, sodass man in kürzester Zeit zielführend lernen kann.

Bevor wir damit anfangen, sollen wir zuerst fragen, welche Rolle Sätze in der chinesischen Sprache spielen und wie sie grundsätzlich funktionieren. Diese Kenntnis ist so entscheidend wichtig, da man damit ganz andere Lern-Schritte macht, wenn man Chinesisch lernt, als wenn man andere Sprachen lernt.

In der Welt der Sprachen gibt es einen Mainstream, den die meisten befolgen. Dieser definiert, wie man IMMER eine Sprache lernt, ganz gleich welche Sprache. Diese Methode funktioniert konsequent mit drei Schritten:

  1. Das Kennenlernen des Alphabets
  2. Mit dem Alphabet bildet man Wörter und lernt Vokabeln
  3. Man lernt Grammatik (Satzbau), um aus den Wörtern Sätze zu bilden

Dieses System funktioniert unter einer Voraussetzung: Die Fremdsprache muss auf einem Alphabet basieren. Viele Sprachen in dieser Welt bauen auf einem Alphabet auf, auch wenn die Buchstaben ganz anders aussehen können.

Chinesisch gehört leider nicht dazu. Es gibt zwar eine Lautsprache (Pinyin), die aus lateinischen Buchstaben besteht, diese beschreibt jedoch ausschließlich die Aussprache, das Schreiben von Pinyin kann oft nicht die Bedeutung des Wortes oder Zeichens ausdrücken, erst wenn die Schriftzeichen dazu geschrieben werden, wird es klar, was das gesagte Wort / Zeichen bedeutet.

In anderen Worten: Durch Pinyin glaubt man, dass Chinesisch auf einem Alphabet aufbaut, während die Sprache komplett aus Schriftzeichen besteht.

D.h. während ein Wort in der indogermanischen Sprachwelt wunderbar alleinstehend funktionieren und exakt ausdrücken kann, was das Wort heißen soll, ohne jeglichen Bezug oder Zusammenhang, kann man in Chinesisch allein durch ein ausgesprochenens Wort oder gar nur ein Zeichen schwer raten, was wirklich gesagt wurde. Das Wort „rot“ in Deutsch muss nur einmal gesagt werden, dann weiß man gleich, was das bedeutet. Das „Aufschreiben“ (Buchstabieren) ist nicht nötig. Aber in Chinesisch, wenn man „hong“ sagt, selbst mit dem richtigen Ton, ist noch lange nicht klar, was gemeint ist, diese Bedeutung wird erst in einem Zusammenhang klar.

In einem anderen Beitrag habe ich von einem Artikel von Spiegel zum Thema „Chinesisch Intensivkurs“ erzählt:  Was bringt Chinesisch lernen im Intensivkurs? Da wird noch ausführlicher erklärt, wie man mit deutlich höherem Zeitaufwand trotzdem schlechtere Ergebnisse haben kann, wenn man sich auf Wortschatz statt Sätze konzentriert.

Chinesisch Intensivkurs: Mit Sätzen lernst Du die Sprache wirklich!

Dieses Phänomen wird oft mit der Schwierigkeitsstufe von Chinesisch verwechselt, um zu betonen, wie wichtig die Tonlagen sind. Dabei sind nicht die Töne, die zur Kommunikation führen, sondern die richtigen Zusammenhänge und die richtig gesagten Sätze.

D.h., mit einem „hong“ allein wird überhaupt nicht klar, was gemeint ist, aber mit einem Satz:

wo    xihuan    hong       se       de    qunzi   .
ich     mögen      rot      Farbe      Rock

wird es immer klar sein, was hier „hong“ gemeint ist.

In anderen Worten, die Basis-Elemente, um Chinesisch zu lernen, sind kein „Vokabular“, sondern Sätze. Denn jeder Satz, den man richtig sprechen kann, ist sofort einsatzfähig und kann dann, wenn man mehr Vokabular besitzt, mit anderen Wörtern ausgetauscht werden.

D.h. wie wir Chinesisch lernen, funktioniert genau umgekehrt, als die anfangs dargestellten drei Schritte:

  1. Wir fangen mit chinesischen Sätzen an.
  2. Während des Lernens von Sätzen lernen wir, welche Bedeutung die Wörter in den Sätzen haben.
  3. Wir lernen, die Elemente in den Sätzen auszutauschen.

Mit dem Satz „Ich mag rote Röcke“ z.B. lernt man, auch wenn „hong“ allein als Farbe verwendet werden kann, benutzt man meistens noch ein Wort „se“ (Farbe) mit „Rot“ zusammen, um es klar auszudrücken. Damit kann man lernen:

wo    xihuan      bai        se       de    qunzi   .
ich    mögen      weiß    Farbe    Rock

wo    xihuan      huang       se       de    qunzi   .
ich    mögen        gelb     Farbe      Rock

wo    xihuan        lü        se       de    qunzi   .
ich    mögen      grün    Farbe    Rock

wo    xihuan      hong     se       de    yifu  .
ich    mögen        rot    Farbe     Kleidung

wo    bu       xihuan      bai        se       de    qunzi   .
ich   nicht    mögen      weiß    Farbe  Rock

wo    taoyan      bai        se       de    qunzi   .
ich    hassen      weiß    Farbe    Rock

wo    de    mama   xihuan      bai        se       de            qunzi   .
  meine    Mutter      mögen      weiß    Farbe     Rock

Der Vorteil? Du wirst so gut wie nie falsch verstanden, weil Du immer ganze Sätze gelernt hast. Und alles, was Du gelernt hast, wird dazu führen, dass Du mehr verstehst und mehr Sätze bilden kannst. Denn es gibt keine Einzel-Elemente wie „hong“, wo Du allein mit einer Aussprache nichts anfangen kannst. Du lernst gleich, wie die Sprache funktioniert und Du bildest mit diesen Elementen schnell ein Sprachgefühl, das Dir hilft, einfach weitere Elemente zu lernen.

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3 Kommentare zu “Chinesisch Intensivkurs: Satzschatz statt Wortschatz

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